Feuchtigkeit des Holzes
Die klimatischen Ansprüche der Trockenholzschädlinge sind entgegen der Hoffnungen und Wünsche von Zimmerleuten, Bauherren etc. nicht so eng wie vereinzelt behauptet.
Die minimale Holzfeuchte bei der eine Larvenentwicklung noch möglich ist, liegt z.B. beim Splintholzkäfer bei 8% im Holz und beim Hausbock und dem Nagekäfer zwischen 10 und 12%.
Bei einer Raumluftfeuchte von 60% und einer Raumtemperatur von 20 °C beträgt die Feuchte offen liegender Holzbauteile also bei ~ 10 bis 12 % . Vereinzelt viel höher liegen die Feuchten jedoch bei verdeckten bzw. verbauten Holzteilen und da ganz besonders im Konstruktionsbereich zwischen beheizten und unbeheizten Bereichen.
Die Feuchten in diversen Hölzern sind daher eingedenk der Hausklimaschwankungen in den meisten Fällen für eine Weiterentwicklung vollkommen ausreichend und auch nicht überall gleichmäßig verteilt.. Ein vorübergehendes Abweichen der Holzfeuchten von den normalen Schwankungsbreiten, führt nicht sofort zum Absterben der Populationen. So ist gerade in Dachstühlen zu beobachten, dass sich das Vorkommen der Holzschädlinge im Dachstuhl vor allem auf die Übergangszonen zwischen Kalt und Warm (beheizter und unbeheizter Bereich) konzentriert. Dies scheint darauf zurückzuführen sein, dass in diesen Bereichen durch das Ausfallen von Kondensfeuchten mit einer insgesamt höheren Feuchte im Bauholz und daher mit einem günstigeren Mikroklima zu rechnen ist. Auch die werbetechnische Behauptung, eine Befallsfreiheit liese sich allein durch die Verwendung von Konstruktionsvollholz erreichen, ist so nicht haltbar. siehe : Glos P., Petrik H., Radowitz B., Winter S. 1997: Konstruktionsvollholz. Holzhandbuch Reihe 4, Teil 2, Folge 1, Arge Holz e.V. Düsseldorf
Tabelle Feuchtigkeitsansprüche |